Content is still King - since 1996
Warum Content Marketing der heimliche Star unter den verschiedensten Werbeformen ist erfahren Sie in unserem heutigen Blogbeitrag.
Seien wir ehrlich, Menschen sind faul und das ist auch gut so. Hätten wir in den Jahrtausenden der Evolution immer über alles maximal nachgedacht und alle Möglichkeiten ausprobiert, wären unsere Vorfahren durch den höheren Energieaufwand gestorben. Faul zu sein ist doch auch etwas schönes oder freuen Sie sich nicht ab und zu nach einem harten Arbeitstag auf Ihre Couch? Stellen Sie sich mal vor, wie sehr es Sie irritieren würde, wenn Ihre Couch jeden Abend in einem anderen Zimmer stehen würde. Genau das sieht man aber immer wieder auf Websites. Im heutigen Blogbeitrag geht es deshalb genau darum, wie Sie Ihre Seite so gestalten, dass sich ein Nutzer intuitiv zurecht findet und keine überflüssigen Ressourcen für die Suche von Funktionen aufwenden muss, auch wenn er davon heute vermutlich nicht mehr sterben würde. Eins stirbt bei überforderten Usern auch heute noch, die Anfragen und Kontaktaufnahmen mit Ihrem Unternehmen.
Beim Web handelt es sich nicht wie bei unserem Straßenverkehr, um eine Erfindung, die über Jahrhunderte stetig verbessert werden konnte und an die Gegebenheiten der Welt drumherum angepasst werden konnte. Das Internet war, in Relation gesehen, sehr schnell bei den Menschen und die Unternehmen waren innerhalb kürzester Zeit dort vertreten. Es entwickelten sich über die Jahre hinweg Logiken und Anordnungen an die sich der Nutzer gewöhnte.
Natürlich ist diese Ordnung nicht in Stein gemeißelt und wir immer wieder durch neue Techniken oder auch neue Hardware etwas angepasst. Ein Beispiel war das mobile Web, das seit dem Jahr 2007 massiv Einzug in unser Leben hielt. Auch die Möglichkeiten die HTML5 und CSS3 mit sich brachten, haben das Web ein Stück weit verändert. Nicht zu vergessen auch die vielen Programmier-Frameworks wie Zend oder Symfony, die den Entwicklern die Möglichkeit gaben, auch bei normalen Websites sehr anspruchsvolle Funktionen einzubinden.
Jede Abweichung von einer gewissen Norm fordert sie mental und strengt sie an. Fahren Sie mal in einem Land mit Linksverkehr Auto. Theoretisch ist das kein Problem, aber das Fahren wird für Sie gleich wesentlich anstrengender werden. Genauso geht es Menschen beim Besuch einer Website. Sie versuchen sich instinktiv anhand erlernter Muster zurecht zu finden. Gelingt dies nicht ist der Benutzer frustriert und bricht den Besuch der Website ab. Der Kaufabschluss oder die Kontaktanfrage ist in Weite ferne gerückt. Das ist natürlich nicht Sinn der Sache, deshalb steht eine einfache Bedienung, die sogenannte Usability sehr weit oben auf der Prioritätenliste einer neuen Website.
Die meisten Dinge die ein Nutzer erwartet, werden Ihnen wahrscheinlich aus dem Stegreif einfallen.
Dazu gehören z.B.:
All diese Muster sind seit Jahren antrainiert und werden von allen großen Websites so fortgeführt. Erstaunlicherweise sind diese Muster sehr konstant, was höchstwahrscheinlich auf unsere erlernten Lesemuster in Zeitungen und Magazinen zurückgeht, die sich an ähnliche Regeln halten.
Websites werden meist in F Form betrachtet. Dies bezeichnet man als das sogenannte F-Pattern. Es wurde erstmals 2006 von Usability-Experten Jacob Nielsen mit Hilfe von Eye-Tracking entdeckt. Er konnte zeigen, dass der Blick auf einer Website meist in Form eines Fs abläuft. Der erste Blick des Users gilt also dem oberen linken Eck, also dem Platz des Logos. Der zweite Blick dem rechten oberen Eck. Danach geht es links in der Mitte weiter und dann wieder rechts. Anschließend geht der User auf der linken Seite weiter nach unten. Ausschlaggebend hierfür ist ebenfalls wieder die Leserichtung.
Wichtige Inhalte, die von Ihrem User unbedingt gesehen werden sollten, sollten Sie deshalb immer links oder rechts oben positionieren. Unwichtige Inhalte, platzieren Sie rechts unten. Das bedeutet übrigens auch, dass Fließtexte vom User oft nur überflogen werden (wenn Sie es bis hierher geschafft haben, sind Sie wirklich sehr am Inhalt interessiert, klasse!). Legen Sie deshalb gerade im Content Marketing großen Wert auf einen ausdrucksstarken Kopfbereich Ihrer Website. Blogbeiträge und Artikel sollten schon in der Überschrift die Kernbotschaft enthalten und den User so neugierig machen, dass aus dem F-Pattern idealerweise ein E Pattern wird.
Das ist natürlich eine gute Frage, wenn alles erwartungskonform aussieht, sehen doch irgendwann alle Websites gleich aus, oder? Zugegeben, der Einsatz von Baukästen und fertigen Layouts führt genau in diese Richtung, dort sind alle diese Muster oft schon enthalten und es wird schnell ein “Einheitsbrei”. Der Fehler liegt hier oft am Gedanken das Gestaltungsmuster verändern zu wollen. Das würde tatsächlich auffallen, aber nicht unbedingt positiv. Um ein Bild zu schaffen, wäre es so, als würden Sie als Autohersteller probieren die grundlegenden Muster eines PKWs, die über Jahrzehnte entstanden sind umzuwerfen. So könnten Sie die Zahl der Reifen oder die Unterbringung der Scheinwerfern verändern. Das sieht man auch ab und zu. Das Ergebnis heißt dann z.B. Fiat Multipla und ist unserer Meinung nach einfach nur furchtbar im Design. Ändern Sie nicht das Muster, erschaffen Sie Einzigartigkeit durch die Gestaltung Ihrer Inhalte. Diese können Sie mit großartigem Design versehen und dadurch Aufmerksamkeit und Emotion erzeugen. Genauso wie Autohersteller dies mit immer neuen Linien und Formen schaffen, die die Grundmuster eines PKWs nicht in Frage stellen.
Ganz kurz gesagt, wissen können Sie das nicht. Gute Agenturen verfügen über eine jahrelange Erfahrung und eine selbstkritische Einschätzung, die es Ihnen ermöglicht zumindest eine grobe Aussage zur Nutzerfreundlichkeit zu treffen. Genaue Analysen lassen sich aber nur über Tests durchführen.
Hierfür kann man sogenannte Usability Tests bei großen Anbietern buchen. Hier wird per Eye Tracking analysiert, wohin der User bei einer Website blickt. Es werden Aufgaben gestellt, die der Nutzer innerhalb der Website lösen muss und vieles mehr. So erhält man ein neutrales Ergebnis auf dessen Grundlage man seine Website immer weiter verbessern kann. Denken Sie immer daran, eine gute Website ist niemals fertig, sie verändert sich ständig und passt sich an die bestmögliche Nutzererfahrung an.
In eine großartige Nutzererfahrung zu investieren kostet ohne Frage Geld und Zeit, aber nicht darin zu investieren kostet Sie definitiv noch mehr Geld und noch mehr Zeit. Testen Sie eine neue Website immer vor Onlinegang mit Nutzern, die diese Seite noch nie gesehen haben und holen Sie sich dort erste Erfahrungsberichte. Bieten Sie dem User immer eine Erfahrung, die er bereits gewohnt ist. Neue Strukturen im Web einzuführen, können Sie natürlich probieren, aber unserer Erfahrung nach sind dies extrem langsame Prozesse, die Sie nicht beschleunigen können. Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Analyse Ihrer eigenen Website und stehen Ihnen natürlich gerne mit Rat und Tat beim Thema Erwartungskonformität zur Verfügung.